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Die letzte Woche, meine Heimfahrt, wie es mir gefallen hat und wie es hier weitergehen wird

Lange ist es her, seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe und es ist so viel passiert!

Heute ist mittlerweile der 1. April und wer ganz gut aufgepasst und mitgerechnet hat, weiß, dass heute vor sechs Wochen mein Abreisetag war. 24 Wochen vergingen wie im Flug, bereits in der Halbzeit konnte ich es kaum glauben und jetzt noch weniger, dass es tatsächlich schon zu Ende ist und ich schon wieder sechs Wochen daheim bin.

Ich habe in Frankreich so viele wunderbare Menschen kennengelernt, die ich auf jeden Fall wiedersehen will.




Am Donnerstag vor meiner Abreise zum Beispiel wurde mir von meiner Kantinenclique der Tag gerettet: Ich habe den Bus verpasst (ja, es war mein Fehler, ich gebe es zu) und war dann gezwungen, den Bus eineinhalb Stunden später zu nehmen, mit dem ich ungefähr zwanzig Minuten zu spät zum Unterricht kommen sollte, was aber noch akzeptabel ist. Der Bus hatte dann aber 15 Minuten Verspätung. Okay, das hat mich dann noch einmal bisschen geärgert, aber als wir dann in Epinal waren, hätte der Busfahrer beim Kreisverkehr die erste Abfahrt nehmen müssen, um mich zum Fuß vom Berg meines Lycées zu bringen. Hätte. Denn er hat es nicht gemacht. Er nahm die zweite Abfahrt und ist direkt zur Endhaltestelle Bahnhof gefahren: am anderen Ende der Stadt! Nachdem ich dann Punkt zwölf Uhr an der Schule war (Geschichte-Geographie war natürlich schon vorbei), war ich nicht nur außer Puste, sondern auch ganz schön wütend auf den Busfahrer. Doch in der Kantine hat sich meine Laune schlagartig gebessert, denn meine Kantinenclique hat mir als Abschiedsgeschenk Éclairs geschenkt. Das französische Gebäck gehören zu meinen Lieblingsteilen in Frankreich!

Am Freitagabend haben wir mit ein paar Freunden eine kleine Abschiedsparty steigen lassen, die mir und allen Beteiligten super gefallen hat.

Und am Samstag habe ich dann meine Koffer fertig gepackt und am Abend sind dann auch schon meine Eltern und meine Schwester angekommen. Sie haben eine Nacht in meiner Gastfamilie geschlafen, am Sonntag sind wir in die Messe gegangen und dann zu Juliettes Familie brunchen und dann nach Hause ...

Es waren gemischte Gefühle: Zum einen war ich traurig, das alles hinter mir lassen zu müssen und zum anderen natürlich glücklich, weil ich meine Familie, Freunde und gewohnte Umgebung wieder habe.

Hätte ich nochmal die Wahl, ein halbes Jahr nach Frankreich zu gehen oder nicht, würde ich es auf jeden Fall nochmal machen, ich habe nicht nur enorme Sprachkenntnisse erlangt, sondern auch viel "Lebenserfahrung" und Zwischenmenschlichkeiten. Zugegeben, es war doch auch seltsam, weil ich bei den meisten Leuten nicht oberflächlich beurteilen konnte, ob ich sie mag oder nicht und auch nicht wenn wir mal ein paar Sätze geredet haben - im Gegensatz zum Deutschen, wo ich nach kurzer Zeit weiß, ob mit der Gegenüber sympathisch ist oder nicht. Aber ich habe bei einigen Leuten hinter die Fassade schauen können, gerade weil ich sie nicht kenne und verstehe: Ein Mädchen zum Beispiel hat auf recht selbstbewusst getan und so weiter, aber ich habe gemerkt, dass sie eigentlich das Gegenteil ist - unsicher und ängstlich einen Fehler zu machen. Wären wir gleichsprachig, hätte ich sie vielleicht vorher abgestempelt oder gar nicht so beobachtet wie so. Interessant ...

Frankreich ist aber noch nicht komplett weg aus meinem Leben, auch, wenn es mir sehr unwirklich vorkommt, als wäre ich gar nicht weg gewesen. Der Alltag hat mich einfach viel zu schnell wieder eingeholt. Jedenfalls ist jetzt seit mittlerweile drei Wochen Juliette bei mir als Gastschülerin und wird viereinhalb Monate bleiben. Sie hatte nämlich eine Austauschschülerin oder eine Gastfamilie in Deutschland gesucht, mich gefragt, ob ich wen kenne (leider nein) und dann lud ich sie kurzerhand zu mir ein. Wir gehen gemeinsam in eine Klasse und ich kann bei ihr die Erfahrungen "anwenden", die ich als Fremde in einem anderen Land gesammelt habe, um Juliette einen angenehmen Aufenthalt zu gestalten.

milainternational schläft übrigens nicht ein: Hin und wieder werde ich hier berichten, was wir so unternehmen (eine Osterferienzusammenfassung zum Beispiel), mal mehr, mal weniger. Wobei es vielleicht sogar eher weniger wird, weil ich die ganzen Schulaufgaben nachschreiben muss und ich wöchentlich bis Juli ein oder zwei große Tests schreiben darf.

Bis dann,

Eure Mila

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